Biotopzerstörung in der Kiesgrube Hittelkofen Seit nunmehr 17 Jahren bemühen wir uns um Erhalt und Aufwertung unseres Lebensraums im Haistergau. Im Jahre 1995 haben wir zusammen mit dem BUND und der katholischen Landjugend 1500 Bäume und Sträucher, vom Landkreis bezahlt, bei sengender Sonne auf die Hochfläche der Kiesgrube Hittelkofen gepflanzt. Für die Bäume waren je zwei starke Männer mit Erdbohrern zugange, um den hochverdichteten Boden zu lockern und Pflanzlöcher herzustellen. Die lauten und rüttelnden Maschinen waren nur mühsam zu bändigen! Frauen und Kinder schleppten das Pflanzgut und Wasser zum Angießen herbei - alles unter fachökologischer Aufsicht und Anleitung. Vor etwa 3 Jahren sollte nun dieses "unser" prachtvoll gewachsenes Feldgehölz als Ausgleichsmaßnahme für das neue Baugebiet "Am Haisterbach" zerstört werden, was wir gerade noch verhindern konnten. Als echten Ausgleich pflanzten wir ca 400 Sträucher an den Haisterbach. Am Südhang der Kiesgrube hatten wir schon 1996 ein Gehölz angelegt. Dieses Jahr kommt unsere Stadtverwaltung nun gnadenlos zur Sache: die Erlen hinter der Neyerhalle am Ostufer des Haisterbachs ...Kahlschlag! Uns war angekündigt worden, man wolle nur die ganz unten im Bachbett stehenden entfernen und einzelne auf den Stock setzen. Am 28.2.09, dem Tag an dem die Bäume im Haistergau Angst vor den Sägen haben (Zitat Dr. Ulrich Walz bei der Jahreshauptversammlung 2009) wurden alle von uns so mühsam gesetzten Bäume in der Kiesgrube Hittelkofen gefällt! Uns war bei einer Besprechung mit Stadt- und Ortschaftsverwaltung gesagt worden, es würden lediglich 2 Schneisen in das Gehölz geschlagen. Der Südhang, der nur auf Geländeniveau gekürzt werden sollte: Kahlschlag 2008! Die zwei riesigen Weiden an der Umlachbrücke: 2008 unfachmännisch verstümmelt! Kürzlich erging von oben die Order an den Ziegenhalter, der heuer im dritten Jahr die Kiesgrube schonend beweidet, die Ziegen alle Rinden abfressen zu lassen, damit "unser" Feldgehölz abstirbt! So wird hier mit unserem ehrenamtlichen Engagement umgegangen!! Der gesamte Vorstand ist sprachlos, schockiert, entsetzt!! Bei jeder Besprechung mit Stadt, Ortschaft und Landratsamt wird uns erklärt, wir hätten eh' nichts zu sagen! Im übrigen sollten wir ihnen vertrauen und sie mal machen lassen, die alten Zeiten seien vorbei, sie wären die Fachleute mit Kompetenz und Fingerspitzengefühl...usw, usw... Wir vertrauen uns! Wir machen uns sachkundig, wir informieren sachlich und umfassend! Welche Logik steckt da drin, ein vorhandenes Biotop zu zerstören, um ein neues an dieser Stelle sinnloses zu etablieren, da die weiteliebende Feldlerche weder in der Grube, noch neben einem Solarschopf mit Funksendemasten brüten wird? Unzählige Singvögel und andere Kleinlebewesen hatten in dem Feldgehölz Nahrung und Schutz gefunden. Wir versuchen, die Schöpfung zu bewahren,- die Stadtverwaltung macht es roh zunichte! Pikanterweise sollen wir demnächst für unser über 15jähriges ehrenamtliches Engagement mit Urkunde und Medaille (Dank und Anerkennung der Stadt Bad Waldsee ) öffentlich geehrt werden!